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Erfolgreich in die additive Fertigung einsteigen

Vorteile des 3D-Drucks
Erfolgreich in die additive Fertigung einsteigen

Die Vorteile des 3D-Drucks für die industrielle Produktion sprechen sich herum. Dennoch scheuen sich immer noch viele Firmen, diese Zukunftstechnologie einzusetzen. Nach den Erfahrungen von Xometry Europe fehlt es meist vor allem an Informationen, wenn die additive Produktion rasch wieder aufgegeben oder aber gar nicht erst eingeführt wird. Das Spektrum für 3D-gedruckte Bauteile ist heute so groß, dass fast jedes Unternehmen von der Technologie profitieren kann – wenn die Anwender über die spezifischen Eigenschaften Bescheid wissen.

Autor: Niko Mroncz, Sales Engineer bei Xometry Europe

Inhaltsverzeichnis
1. Es zählt die praktische Anwendung
2. Die geeignete Technologie finden
3. Drucken kann man auch in Serie
4. Wie integriert man den 3D-Druck am besten in bestehende Fertigungsprozesse?

In der täglichen Arbeit mit den Nutzern additiver Technologien sammelt Xometry Europe auf der Produktionsplattform Xometry viel Erfahrung. Daraus hat das Unternehmen Tipps und Tricks zusammengestellt, die helfen sollen, die Scheu vor dem 3D-Druck zu nehmen. Wer sich nämlich durch die Mühen des Anfangs kämpft, wird meist rasch belohnt. Die Vorteile des 3D-Drucks für die Fertigungsindustrie sind riesig:

  • Eine schnellere Herstellung von Prototypen revolutioniert die Produktentwicklung. Ideen werden rascher in Modelle umgesetzt.
  • Unternehmen können wegen der Kosteneffizienz auch mit kleinen Stückzahlen wirtschaftlich fertigen.
  • 3D-Druck wird zum Treiber für Innovation, weil Unternehmen ihre Designideen schnell testen können.
  • Firmen stellen Produkte bedarfsgerecht und ohne größere Lagerhaltung her. Ihre Produktionsstrategie wird damit agiler.

Das häufig gehörte Argument „3D-Druck funktioniert bei uns nicht“ gilt längst nicht mehr. Dafür ändert sich die Branche zu schnell und eröffnet täglich neue Möglichkeiten. Der Markt wächst rasant, ebenso schnell kommen innovative Materialien, Produktionstechnologien und Möglichkeiten der Nachbearbeitung hinzu. Wer schlechte Erfahrungen mit additiv erzeugten Teilen gemacht hat, hat vielleicht nur ein ungeeignetes Material oder die falsche Technologie verwendet. Es ist also wichtig, sich über Neuigkeiten zum Thema zu informieren. Einen kompletten Marktüberblick kann allerdings niemand mehr erwarten. Dafür ist der Bereich zu dynamisch.

Auswahl des additiven Fertigungsverfahrens entscheidet über den Erfolg

Es zählt die praktische Anwendung

Nach den Erfahrung von Xometry Europe macht es wenig Sinn, den 3D-Druck ohne konkreten Anwendungsfall einzuführen. Erst die Technologie einkaufen, dann eine dazu passende Entwicklung suchen – das geht selten gut. Besser ist es, eine realistische Anwendung zu wählen und sich dann deren additive Realisierung vorzunehmen. Schließlich gibt es nicht das eine Material oder die genau passende Technologie für alle Anwendungen. Vielmehr geht es um Kreativität in der Umsetzung, ganz ähnlich wie das auch bei den traditionellen Produktionsmethoden der Fall ist.

Herausforderungen, die sich mit Bauteilen aus dem 3D-Drucker lösen lassen finden sich täglich: Kapazität, Gewicht, Lieferzeit, Kosten, Montage – alles kann Schwierigkeiten bereiten, die der 3D-Druck lösen könnte. So lässt sich vielleicht mit dem 3D-Druck eines Werkzeugs ein Montageproblem rasch beenden. Man muss nur darauf kommen, dass die Montagehilfe auch in 3D erstellt werden kann.

Auch in einer Gießerei müssen Profis schließlich immer wieder kreative Kniffe anwenden, um die Umsetzung von Ideen zu verwirklichen. Ganz ähnlich ist das im 3D-Druck.

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Anwendungsfälle, in denen sich 3D-Druck lohnt
Bild: Xometry Europe

Oft hilft es, Mitarbeitende an den 3D-Drucker zu lassen, die auch einmal außerhalb ihrer Box denken können. Sie finden dann möglicherweise eine überraschende Lösung für ein Problem.

Kreativ sollten auch die Entwickler bei der Geometrie sein. Additiv werden hier völlig andere Formen und Teile möglich als bislang. Das ist ein riesiger Vorteil – und eine Herausforderung, die gemeistert werden muss. Ein hübscher Trick ist der Einsatz von Knetmasse: Wer sein Bauteil zunächst damit aufbaut, hält die Regeln des 3D-Drucks ganz automatisch ein. Anwendern kann das Ängste vor dem „echten“ Verfahren nehmen.

Die geeignete Technologie finden

Auf der Plattform Xometry vermittelt das Unternehmen wir aktuell am häufigsten die Technologien SLS, SLA (UV-Licht härtet dabei flüssiges Harz aus; ideal für hochauflösende Modelle und Teile) sowie MJF-FDM. Besonders das Pulver basierte SLS lässt sich so nachbearbeiten, dass die Oberfläche sich kaum mehr von der konventionellen Herstellung unterscheidet. Es altert jedoch schnell und wird deshalb vor allem für Prototypen verwendet.

Grundsätzlich lässt sich auch das Argument nicht mehr halten, wonach 3D-Druck schlechte Oberflächen liefert. Zumindest gilt das nicht mit der geeigneten Methode zur Nachbearbeitung. Da gibt es zum Beispiel Glasperlenstrahlen, Vapour oder Trovalisieren. Jedes Verfahren hat seine spezifischen Ergebnisse, die für die jeweilige Anwendung das beste Ergebnis bringen. Per Trovalisieren lassen sich Metalldrucke in nur einer Stunde hervorragend glätten. Vapour wiederum wird meist für Konsumgüter verwendet. Wenn es bei Kunststoffteilen besonders schnell gehen soll, kommt gerne Glasperlenstrahlen zum Einsatz.

Tipps und Tricks aus der 3D-Druck-Praxis

Auch die irrige Meinung, 3D-Druck sei unbezahlbar, hört das Unternehmen oft. Die Preise für Maschinen und Material sind in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken. Dennoch gibt es weiterhin Menschen, die einem für 15 Euro gedruckten Bauteil keine Qualität zutrauen. Wenn aber zum Beispiel nur 1000 Stück eines Teils benötigt werden, muss im Spritzguss ein teures Werkzeug hergestellt werden. Das macht möglicherweise ein innovatives Produkt unwirtschaftlich. Im 3D-Druck ist das Werkzeug überflüssig und die Innovation somit gerettet. Es kommt ganz auf den Einzelfall an.

Drucken kann man auch in Serie

Heute werden schon Tausender-Serien additiv erstellt. Sinnvoll ist das bis zur Baugröße etwa eines Handtellers. Wenn Unternehmen für den 3D-Druck keine eigenen Maschinen vorhalten wollen, nutzen sie oft Produktionsplattformen wie Xometry. Dort werden automatisiert Aufträge unter 2000 Anbietern in Europa verteilt. Das garantiert Tempo und die sichere Verfügbarkeit der gewünschten Technologie.

Die meisten Anwendungsbeispiele aus unserem Firmenalltag kann man in drei Gruppen unterteilen: Prototypen, Hilfsmittel, Endprodukte.

Zu den gedruckten Hilfsmitteln gehören immer häufiger Vorrichtungen, Halterungen oder Schablonen. Ein Endprodukt schwebt zwar den meisten Anwendern vor, wenn sie den 3D-Druck einsetzen wollen. Xometry Europe empfiehlt aber, sich daran in Zwischenschritten heranzutasten. Zum Beispiel zunächst über Prototypen oder Hilfsmittel.

Wie integriert man den 3D-Druck am besten in bestehende Fertigungsprozesse?

  • Zunächst sollten Anwendende die Technologie bewerten. Für eine Abdeckung im Schaltschrank genügt vielleicht auch ein Teil aus PA12, obwohl es bislang in Edelstahl gegossen wurde. Es sollten also immer die geeigneten 3D-Druckverfahren und Materialien für eine spezifische Anwendung identifiziert werden.
  • Zu Beginn tastet man sich mit kleineren Pilotprojekten an die Technologie heran. Damit werden Machbarkeit und Vorteile für die eigenen Anwendungen geklärt. Es ist günstig, wenn Sie dazu die Materialien und ihre Eigenschaften kennen. Dann ergibt sich oft eine ganz neue Perspektive für die Produktion.
  • Es werden im Unternehmen spezifische Design-Richtlichen benötigt, damit man das volle Potenzial ausschöpfen kann. Dazu müssen strenge Materialstandards und Prozesse zur Qualitätssicherung festgelegt werden.

Noch vor fünf Jahren hätte das Unternehmen Xometry Europe nach eigenen Angaben von einer Serienfertigung abgeraten. Heute seien die Preise für Kleinserien ähnlich wie im Spritzguss. Nötig sei aber eine gute Planung. Möglicherweise müssen Anwendende die Geometrie eines bekannten Bauteils ändern, wenn sie es drucken wollen.

Das ist zum Beispiel auf Xometry durch die Verbindung zu Konstruktionssoftware ganz einfach. Ein spezielles Add-In bettet Autodesk Fusion 360 in die Plattform ein. Für ein Material wird dann innerhalb von Sekunden der Produktionspreis ermittelt. So können Entwickler zunächst verschiedene Materialien in der Theorie ausprobieren, ehe sie das Teil in Auftrag geben. (eve)


Vom Autor Niko Mroncz sind auf additive – Die Plattform für die additive Fertigung erschienen:

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