Die Messe Formnext mausert sich zu dem 3D-Druck-Highlight des Jahres. Seit erst fünf Jahren gibt es die Messe und schon jetzt scheint sie nicht mehr aus der Messelandschaft wegzudenken. Um stolze 285 Neuaussteller ist die Messe in diesem Jahr gewachsen. Insgesamt werden damit 740 Aussteller ihre Innovationen präsentieren. Bemerkenswert ist dabei, dass die Gesamtausstellerzahl im Vergleich zum Vorjahr allerdings nur um 17 Prozent gewachsen ist. Das würde bedeuten, dass rund 175 Aussteller nicht mehr dabei sind?
Die Turbulenz bei den Ausstellerzahlen zeigt, wie stark die 3D-Druck-Branche in Bewegung ist. Denn zum einen bündeln die großen Unternehmen beim Thema 3D-Druck zunehmend ihre Kräfte. So haben sich zum Beispiel Oerlikon, GE Additive und Linde an der Technischen Universität München zum „Bavarian Additive Manufacturing Cluster“ zusammengeschlossen. Die TU München ihrerseits erweitert im Bereich additive Fertigung ihre Zusammenarbeit mit den Unternehmen Airbus/Ariane Group, SAP, Clariant, Siemens und TÜV Süd. Damit entsteht in Bayern gerade ein echter Hotspot des 3D-Drucks.
Zum anderen werden im Bereich 3D-Druck auch immer wieder innovative Start-ups gegründet, die mit ihren Geschäftsmodellen die Branche auf Trab halten. Die Online-Plattform up2parts bietet zum Beispiel seit neuestem auch additiv gefertigte Bauteile an. Zunächst mit dem Multi Jet Fusion Verfahren, bis Ende des Jahres sollen allerdings drei weitere additive Verfahren – Polyjet, Fused Deposition Modeling (FDM) und 3D-Druck mit Metall – online verfügbar sein.
Dieser Vorstoß blieb in der Maschinenbaubranche nicht ungehört: Mit einer strategischen Beteiligung an dem auf künstliche Intelligenz spezialisierten Softwareunternehmen up2parts beabsichtigt DMG Mori, sich wichtiges Know-how im Bereich der Digitalisierung von Fertigungsprozessen zu erschließen.
Der 3D-Druck spielt aber nicht nur auf den Fachmessen eine wichtige Rolle, auch auf anderen Leitmessen gewinnt die Technologie zunehmend an Bedeutung. Der von der additive gemeinsam mit dem VDW organisierte „additive manufacturing circle“ auf der EMO 2019 stieß bei den Besuchern wie auch Ausstellern auf sehr positive Resonanz.
Frederick Rindle