AddUp, der von den französischen Konzernen Michelin und Fives gegründete Anbieter von additiven Fertigungslösungen aus Metall, erweitert sein Maschinenportfolio mit der Ankündigung der FormUp 350 Evolution. Basierend auf der Architektur der FormUp 350 New Generation bietet diese neue Variante ein höheres Fertigungsvolumen bei kürzeren Nebenzeiten.
Mit einem Druckvolumen von 350 x 350 x 1000 mm wird die FormUp 350 Evolution in der Lage sein, Teile mit einer Höhe von bis zu einem Meter zu drucken. Diese Eigenschaft wird es vielen Herstellern ermöglichen, das Anwendungsspektrum der L-PBF-Technologie zu erweitern. Das kleinere Bauvolumen im Vergleich zu anderen Metallverfahren war in der Vergangenheit eine der Hauptbeschränkungen von Laserschmelzanlagen auf Pulverbett.
Flugzeugstrukturelemente 3D-drucken
Mit der FormUp 350 Evolution und ihrem um 185 % größeren Volumen wird es möglich, so große Teile wie Brennkammern, Flugzeugstrukturelemente, Raketenkörper oder sogar großvolumige Wärmetauscher in einem einzigen Arbeitsgang zu drucken. Die neue Evolution-Maschine verfügt über eine verlängerte Z-Achse und ein Fertigungsgehäuse, das mit dem der bestehenden FormUp 350 New Generation-Maschine nahezu identisch ist. Dies ermöglicht eine vollständige Kompatibilität der Parameter zum 3D-drucken.
Kaum Wartezeiten zwischen den Bauvorgängen
Während das Fertigungsgehäuse von der FormUp 350-Maschine inspiriert ist, ist die Architektur der Evolution-Maschine ganz auf Produktivität ausgerichtet. Da der 3D-Druck großer Bauteile traditionell mit langen Fertigungszeiten verbunden ist, haben die Ingenieure von AddUp daran gearbeitet, alle unproduktiven Zeiten im 3D-Druckprozess nahezu eliminieren. Die neue Maschine ist mit einer ausziehbaren Baukammer ausgestattet, die es ermöglicht, das gefertigte Teil und seine Baukammer sofort nach Abschluss des Baus aus der Maschine zu entfernen. Dadurch bleibt die inerte Umgebung erhalten, was die Qualität der Teile und die Wiederverwendung des Pulvers gewährleistet.
Eine neue Plattform kann in der Maschine platziert werden, sobald die vorherige Kammer entnommen wurde. Die Abkühlung des vorherigen Aufbaus sowie das Absaugen des losen Pulvers kann hauptzeitparallel erfolgen und nimmt keine Maschinenzeit in Anspruch, wodurch mehrere Stunden eingespart werden können.
Luftfahrt, Verteidigung und Medizin
Als „verlängerte“ Version der FormUp 350 New Generation übernimmt die Evolution-Maschine alle Eigenschaften der FormUp-Reihe. Das soll insbesondere den Bereichen Luftfahrt, Verteidigung und Medizin zu Gute kommen. Genau wie die FormUp 350 New Generation bietet die neue Maschine eine Wahlmöglichkeit zwischen einer Walzen- oder Abstreiferbeschichtungsvorrichtung und einer Reihe von Lasern mit jeweils bis zu 4500 W. Die Qualität der Teile ist mit Hilfe des 3-Achsen-Laserscanners, der jeden Punkt der Bauplatte hochpräzise erreichen kann, sehr hoch.
Darüber hinaus sind alle Laser- und Kammerparameter offen, so dass die Hersteller die mechanischen Eigenschaften der Bauteile und ihre Oberflächengüte optimieren können. Die FormUp verfügt über ein hohes Sicherheitsniveau: Sie ist mit einem autonomen Pulvermodul und einem Rauchgasfiltermodul ausgestattet, das die Exposition des Bedieners gegenüber toxischen oder explosiven Substanzen verhindert, selbst wenn reaktive Pulver verwendet werden. Außerdem können die Pulvereigenschaften über viele Produktionen hinweg beibehalten werden, so dass das Pulver nie der Umgebungsluft ausgesetzt ist.