AIM3D ist eine Kooperation mit dem AM-Dienstleistungshaus Replique aus Mannheim eingegangen, um den Werkstoff Ultem 9085 besser für den 3D-Druck zu erschließen. Der Fokus lag auf der Reproduzierbarkeit von Ultem-Anwendungen mit den Pellet-3D-Druckern von AIM3D. Das Ergebnis: Ultem 9085 ist reif für neue Anwendungen.
Entscheidend für den Aufbau eines 3D-Bauteils ist die Reproduzierbarkeit, also die Wiederholgenauigkeit des Prozesses. Für einen Anwender ist dies ein zentraler Punkt für gleichbleibende Qualität des Bauteils gerade in der Serienfertigung von kleinen und mittleren Serien. Bauteile der Spritzgießtechnik und 3D-Bauteile weisen vergleichbare Homogenitäten des Materials auf, wenn Granulat-Ultem 9085 eingesetzt wird.
Jüngste Zugversuche nach DIN EN ISO 527–2 Typ 1A belegen aufgrund geringer Standardabweichungen eine hohe Prozessstabilität. Diese wird vor allem durch die patentierte Granulat-Extruder-Technologie erreicht, die eine materialschonende Verarbeitung des Materials gewährleistet und die Degradierung der Polymere im Extruder minimiert.
Neue Anwendungsgebiete für Ultem 9085
Der Pellet-3D-Druck mit Ultem 9085 erschließt gesteigerte Time-to-Market-Potentiale, sowohl bei Prototypen, als auch bei Serienbauteilen. Durch die Extruder und Technologie von AIM3D werden zudem bessere Oberflächenqualitäten bei gleicher Bauzeit erreicht. Dies wird möglich, da durch die Verwendung von Granulaten auch bei niedrigeren Schichtstärken höhere Bauraten erzielt werden können. Zudem sollen in Zukunft auch Lösungen für feinere Düsen unter 0,4 mm realisiert werden, sodass in Zukunft das Spektrum für Bauteile aus Ultem 9085 erweitert wird. Neben den Vorteilen in puncto Kosten und Zeit, eröffnet das CEM-Verfahren (Composite Extrusion Modeling) auch generell neue Anwendungsgebiete für Ultem 9085 . Ultem 9085 eignet sich neben klassischen Aerospace-Anwendungen auch in Automotive und für den Einsatz in der Bahntechnik.
Ein Beispiel hierfür ist die Substitution von komplexen Baugruppen aus Blech im Lüftungsbereich, wie sie in Kooperation mit Replique und Alstom durchgeführt wurde. Also überall dort, wo höchste Anforderungen an die mechanischen und thermischen Eigenschaften gestellt werden und ein 3D-Bauteil unter Sicherheitsaspekten langlebige mechanische Eigenschaften sicherstellen muss.
„Durch den Einsatz eines Pellet-3D-Druckers werden nicht nur bestehende Anwendungsfälle in Zukunft kostengünstiger“, sagt Dr. Max Siebert, CEO von Replique und fährt fort: „Vielmehr werden wir in Zukunft neue 3D-Anwendungen von Ultem 9085 sehen, welche in der Vergangenheit wirtschaftlich nicht darstellbar waren.“ Gerade im Aerospace-Bereich würden sich „neue Horizonte“ ergeben, so der Experte. (eve)
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