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3D Systems stellt auf der Formnext 2024 mehrere neue Produkte vor. Dazu gehören 3D-Drucker zu verschiedenen Verfahren, Werkstoffe und Nachbearbeitungslösungen. „Der Einfallsreichtum unserer Kunden treibt unsere Innovationen an“, sagt Marty Johnson, Vice President, Product & Technical Fellow, 3D Systems. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Engineering-Teams verschiebe das Unternehmen die Grenzen der additiven Fertigung. Unter anderem ist in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Delfin ein Vakuumsystem entstanden, das für mehr Nachhaltigkeit im Bereich Metallpulver-Verwertung sorgt.
Inhaltsverzeichnis
1. Der Stereolithografie-3D-Drucker PSLA 270 mit Nachbearbeitungslösungen
2. Neue Stereolithografie-Werkstoffe für den Motorsport
3. SLS-3D-Drucker für die Serienfertigung
4. Neue Werkstoffe für den 3D-Drucker ProJet MJP 2500 Plus
5. Vakuumsystem für DMP Flex 200 in der Dentalindustrie
Zu den Weiterentwicklungen des Portfolios von 3D Systems gehört ein neuer Stereolithografie-3D-Drucker namens PSLA 270. Ihm zur Seite stehen drei Nachbearbeitungslösungen zum Waschen, Aushärten und Trocknen seiner Teile. Zudem ergänzen zwei neue Werkstoffe das Portfolio für SLA, die sich insbesondere im Einsatz bei Windkanaltests eignen.
Auch im Bereich Selektives Lasersintern gibt es Neuigkeiten: Der 3D-Drucker SLS 380 von 3D Systems besitzt eine hohen Wiederholgenauigkeit und eignet sich so für kleine Serien.
Auf der Formnext 2024 wird 3D Systems außerdem zwei neue Materialien für seinen ProJet MJP 2500 Plus vorstellen.
Auch mit der Wiederverwendung von Metall-Pulvern hat sich das Unternehmen eingehend befasst. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Delfin konnte so ein neues Vakuumsystem entstehen, das dem Metall-3D-Drucker DMP Flex 200 gerecht wird.
Hier die Neuentwicklungen im Einzelnen:
Der Stereolithografie-3D-Drucker PSLA 270 mit Nachbearbeitungslösungen
3D-Drucker PSLA 270
Der 3D-Drucker PSLA 270 ist eine projektorbasierte Hochgeschwindigkeitslösung für die additive SLA-Fertigung, die mittelgroße, qualitativ hochwertige Teile mit stabilen mechanischen Eigenschaften liefert. Diese kompakte, kosteneffiziente und vielseitige 3D-Druck-Lösung in mittlerer Größe bietet, laut Hersteller, eine hohe Genauigkeit sowie eine hohe Geschwindigkeit. Das Materialportfolio der projektorbasierten Technologie von Figure 4 ist verwendbar.
Seine Post-Processing-Lösungen Wash 400, Wash 400F und Cure 400 sind für die Verwendung mit allen SLA-Systemen von 3D Systems (begrenzt auf Wasch- und Aushärtungsvolumen), allen Figure 4-Systemen und allen PSLA-Systemen ausgelegt.
Wash 400 und Wash 400F
Die Systeme Wash 400 für nicht brennbare Reinigungsmittel und Wash 400F für brennbare Reinigungsmittel wie IPA automatisieren die Reinigung von Teilen, die aus Harz gedruckt wurden. Das Dual-System-Design ermöglicht „schmutzige“ und „saubere“ Waschabläufe und umfasst einen Teilehalter für lose Teile oder ganze Bauplattformen sowie einen Kolbenhubmechanismus zur Entnahme von Teilen aus den Reinigungsmitteln. Beide NAchbearbeitungsysteme verfügen über eine einfache, intuitive Benutzeroberfläche und können mit Bauplattformen von bis zu 400 mm Seitenlänge ausgestattet werden – ideal für professionelle und industrielle Arbeitsabläufe und Einrichtungen.
Cure 400
Cure 400 von 3D Systems bietet skalierbare Optionen für die Nachbearbeitung von UV-härtenden Harzen. Es verfügt über einen Drehtisch zur Reduzierung von Teileschatten, Vollspektrum-LEDs und ein Aushärtungsvolumen von 400 x 400 x 400 mm.
Cure 400 ist mit allen UV-Photopolymeren aus dem Portfolio von 3D Systems kompatibel und ist daher eine dauerhafte Nachbearbeitungslösung. Es wurde unter Berücksichtigung der Skalierbarkeit entwickelt, um den Platzbedarf und die Arbeitsabläufe der Benutzer von 3D-Drucker-Systemen mittlerer Baugröße zu optimieren.
Optimierungen steuern die Temperatur und die UV-Exposition, um optimale Materialeigenschaften zu erzielen. Die rotierende Teileplattform bewirkt eine gleichmäßige UV-Belichtung für eine gleichmäßige Aushärtung über das gesamte Aushärtungsvolumen.
Nachbearbeitung in der additiven Fertigung – Grundlagen und Hersteller
Neue Stereolithografie-Werkstoffe für den Motorsport
Die SLA-Technologie von 3D Systems findet Anwednung in der Automobil- und Motorsportindustrie. Formel-1-Teams nutzen die Kombination aus Materialportfolio, Anwendungs-Know-how und der Software von 3D Systems, um starre aerodynamische Teile für den Einsatz in Windkanaltests zu bauen.
Die neuen Werkstoffe Figure 4 Rigid Composite White und Accura AMX Rigid Composite White sollen gerade diese Branche voranbringen. Sie erhöhen die Flexibilität der Teileproduktion durch Materialsynergien über mehrere 3D-Drucker hinweg: den Figure 4-, SLA- und PSLA-Technologien. Es entstehen Teile von hoher Steifigkeit, guter Oberflächenqualität in kurzen Durchlaufzeiten.
Die Materialien sind beständig gegen Absetzen. Sie erhöhen daher die Betriebszeit des jeweiligen 3D-Druckers und reduzieren den Bedarf an Materialwartung. Das Ergebnis ist ein effizienterer Arbeitsablauf bei der Erstellung hochauflösender Teile. Zu den idealen Anwendungen für diese Materialien gehören Teile für Windkanaltests, kleinformatige Kleinserienwerkzeuge, Halterungen und Vorrichtungen sowie Teile, die Flüssigkeiten ausgesetzt sind.
SLS-3D-Drucker für die Serienfertigung
SLS 380 von 3D Systems ist eine prozessgesteuerte additive Fertigungslösung im industriellen Maßstab mit hohem Durchsatz für produktionsreifes selektives Lasersintern. Diese Plattform ermöglicht:
- Verbesserte thermische Konsistenz: Der thermische Algorithmus verwaltet acht unabhängig voneinander kalibrierte Heizelemente in der Druckerkammer, koordiniert durch eine integrierte hochauflösende IR-Kamera, die 100.000 Mal pro Sekunde abtastet. Das hochgradig kontrollierte thermische Profil führt zu einer homogeneren Druckerkammertemperatur, die konsistente Teile und höhere Erträge in einer Produktionsumgebung liefert.
- Wiederholbare Produktion von Teilen und hohe Ausbeute: Der SLS 380 bietet eine gleichbleibende Verarbeitungsqualität mit einem wassergekühlten Laser, einem verbesserten Laserfenster für PA-11, FR und andere Hochleistungsmaterialien sowie eine hochgenaue Bewegungssteuerung für präzise und konsistente Teile. Dies ermöglicht eine hohe Wiederholgenauigkeit über Teile, Bauvorgänge, Maschinen und Standorte hinweg.
Der SLS-3D-Drucker ist mit einer Einheit für den Materialtransport von Hochleistungsmaterialien und kleineren Produktionsläufen (kurz: SLS MDM) und/oder einer Einheit für kontinuierliche Produktionsabläufe mit einem einzigen Material (kurz: SLS MQC) erhältlich. Damit verbessern Anwender, laut Hersteller, ihre Produktivität, Flexibilität und Leistung.
Neue Werkstoffe für den 3D-Drucker ProJet MJP 2500 Plus
Auf der Formnext 2024 wird 3D Systems außerdem zwei neue Werkstoffe für seinen ProJet MJP 2500 Plus vorstellen:
- VisiJet Armor Max (M2G-JF) ist ein zäher, ABS-ähnlicher, klarer Hochleistungskunststoff, der ein außergewöhnliches Gleichgewicht zwischen Festigkeit und Zähigkeit aufweist. Diese verbesserte Formulierung ermöglicht eine höhere Produktionseffizienz und Wiederholbarkeit in einer Vielzahl fortschrittlicher Prototypenanwendungen.
- VisiJet M2P-CST Crystal ist ein langlebiges, gießbares Harz, das für Schmuck und industrielle Anwendungen verwendet werden kann. Es ermöglicht feine Merkmale, dünne Wandungen und Netzstrukturen. Außerdem eignet es sich für den 3D-Druck komplexer Geometrien, die die Handhabung und Nachbearbeitungsschritte bei Wachs nicht überstehen würden. Dieses technisch hergestellte Mischacrylat verwendet Wachs und stabilisierende Elemente, um die Festigkeit und Haltbarkeit zu erhöhen. Dennoch brennt das Material sauber aus, wodurch es auch für Passformtestmodelle, den Bau von Prototypen und Gussanwendungen für Konsumgüter geeignet ist.
Vakuumsystem für DMP Flex 200 in der Dentalindustrie
Das Delfin Invac 3D ist ein Vakuumsystem, das für die sichere Extraktion und Wiederverwendung von Metallpulvern während der additiven Fertigung entwickelt wurde. Entwickelt wurde das System von Delfin, einem globalen Hersteller von Pulvermanagement- und Containment-Lösungen, um die Anforderungen von Dentallaboren zu erfüllen, die den DMP Flex 200 von 3D Systems verwenden.
Der Delfin Invac 3D basiert auf einer hochmodernen gasdichten Closed-Loop-Technologie, die eine sichere Extraktion von Metallpulvern aus dem 3D-Drucker gewährleistet. Die Möglichkeit, Metallpulver während des gesamten Prozesses der additiven Fertigung kontinuierlich zurückzugewinnen und wiederzuverwenden, trägt zu einer Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Kostensenkung bei. (vk/eve)
Messe Formnext 2024: Halle 11.1, Stand D11