3D Systems stellt auf der Formnext 2023 gleich mehrere Produktneuheiten vor. Die neuen Materialien und 3D-Drucktechnologien sollen die effiziente Produktion hochwertiger Endnutzungsteile in einer Vielzahl von Branchen ermöglichen, darunter Automobil- und Halbleiterindustrie, Konsumgüter, Raumfahrt, Energie und medizinische Geräte. Außerdem erwartet die Besuchenden der Blick auf eine Neuheit, die noch im Entwicklungsstadium ist.
„Die neuesten Ergänzungen, die wir auf der Formnext vorstellen, erweitern die Möglichkeiten unseres Portfolios an Kunststoff- und Metalldrucklösungen, mit denen Hersteller effizienter produzieren und hochwertigere Teile fertigen können“, sagt Marty Johnson, Vice President, Product & Technical Fellow, 3D Systems. Vorgestellt werden
- der Werkstoff Accura AMX High Temp 300C,
- der 3D-Drucker SLS 300,
- der 3D-Drucker DMP Flex 350 Triple,
- Werkstoffe für die Luft- und Raumfahrttechnik sowie
- das Entwicklungsstadium des PSLA 270
Hochtemperatur-SLA-Material beschleunigt die Fertigungszeit
Mit der Einführung von Accura AMX High Temp 300C liefert 3D Systems ein ungefülltes Material mit einer „unübertroffenen“ Wärmeformbeständigkeitstemperatur (HDT) von 300 °C, was fast dem Doppelten der HDT der derzeit verfügbaren ungefüllten Materialien entspricht. Die neue Zusammensetzung dieses Materials erfordert keine thermische Nachhärtung und ermöglicht so einen effizienteren Arbeitsablauf und eine schnellere Teilefertigung. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Accura AMX High Temp 300C ideal für Hochtemperatur-Komponententests und allgemeine Endnutzungsteile für Anwendungen wie HLK, Verbrauchergeräte, Motorgehäuse und Statoren.
Accura AMX High Temp 300C soll im vierten Quartal 2023 allgemein verfügbar sein.
SLS 300 – ein kostengünstiges, schlüsselfertiges Closed-Loop-System
Auf der Formnext stellt 3D Systems offiziell den SLS 300 (ehemals von Wematter Gravity) vor. Das geschlossene System ist für den Betrieb in einer Umgebung mit eher geringem Platzbedarf und ohne bestimmte Anforderungen an eine Produktionshalle konzipiert, beispielsweise Büros, Materialforschungseinrichtungen oder Werkstätten. So wird die Herstellung von Endnutzungsteilen mit SLS dank dieser hochzuverlässigen und kostengünstigen Lösung einem breiteren Kundenkreis zugänglich gemacht. Mit dem SLS 300 wird es möglich, die Produktentwicklung und die interne Massenproduktion durch höhere Flexibilität, geringeres Risiko und niedrigere Herstellungs- und Entwicklungskosten zu beschleunigen.
Der SLS 300 ist ein einfach zu installierendes Ecosystem, das nur eine Standardstromquelle und eine Ethernet-Verbindung benötigt und in weniger als einer Stunde betriebsbereit ist. Das System ist mit einem Portfolio robuster Materialien kompatibel und deckt eine Vielzahl von Anwendungen ab. Die patentierte Verpackung stellt sicher, dass der Benutzer beim Befüllen der Maschine nicht direkt mit Pulver in Berührung kommt. Die aus nachhaltigem Papier und holzbasierter Verpackung hergestellten Zylinder werden direkt an den Drucker angeschlossen und über einen speziellen Einlass an der Vorderseite befüllt, um den Prozess staubfrei zu halten.
3D Systems kauft schwedischen SLS-3D-Druckerhersteller Wematter
Powder Recycling Station für den SLS-3D-Drucker
An seinem Stand auf der Formnext stellt 3D Systems die neue SLS 300 Powder Recycling Station (PRS) vor. Diese vollautomatische Einheit arbeitet mit dem SLS 300 zusammen, um nicht verwendetes Material, das sich derzeit im System befindet, zu recyceln und mit frischem Material zu mischen. Dadurch kann der Benutzer das gesamte Material vollständig nutzen und seine Investition maximieren. Gleichzeitig werden die Produktionskosten gesenkt und der Bedarf für menschliches Zutun verringert. Der PRS verfügt über HEPA-Filter und wurde mit akustischer Dämpfung ausgestattet, sodass er bequem in verschiedenen Umgebungen verwendet werden kann.
Der SLS 300 ist ab sofort bestellbar. Die Powder Recycling Station soll planmäßig im ersten Halbjahr 2024 verfügbar sein.
DMP Flex 350 Triple –
eine effiziente, anpassungsfähige Lösung für die Metallteileproduktion
Auf der Formnext 2023 stellt 3D Systems die neueste Konfiguration seiner DMP Flex 350-Plattform vor, den DMP Flex 350 Triple. Dieses kompakte Drei-Laser-System beinhaltet das Design der Vakuumkammer von 3D Systems und erweitert das charakteristische Konzept des abnehmbaren Druckmoduls (RPM), indem es zwei verschiedene RPM-Module mit unterschiedlichen Bauvolumina unterstützt.
Das Unternehmen stellt bei Markteinführung eine breite Palette von Materialien zur Verfügung, die mit diesem Drucker verwendet werden können. Zu den Highlights dieses neuen Systems gehören:
- Größere Baukapazität, gleicher Platzbedarf: Der DMP Flex 350 Triple verfügt über ein neues RPM mit einem größeren Bauvolumen von 350 mm x 350 mm x 350 mm und kann auch das Standard-RPM mit einem Bauvolumen von 275 mm x 275 mm x 420 mm aufnehmen. Die RPMs können auch ausgetauscht werden, um die Anwendungsflexibilität zu erhöhen.
- 3-Laser-Druckfähigkeit mit nahtlosem Lastausgleich: Der Laser des DMP-3D-Druckers bietet einen optimalen Lastausgleich für die Multi-Lasertechnologie und nahtlose Scan-Strategien für unterschiedlichste Oberflächen. Dadurch entstehen keine Nähte oder Änderungen der Rauheit in Zonen, in denen mehrere Laser zusammenarbeiten.
- Acht Materialien für eine Vielzahl von Anwendungen: Der DMP Flex 350 Triple ist in der Lage, eine breite Palette von Aluminiumlegierungen zu verarbeiten, einschließlich konventioneller Gusslegierungen (z. B. AlSi10Mg, AlSi7Mg0.6) und hochfester Aluminiumlegierungen (z. B. A6061-RAM2) und Aluminium mit hoher Leitfähigkeit (z. B. CP1). Dies ist eine ideale Wahl für das Wärmemanagement sowie Leichtbaustrukturen. Darüber hinaus stehen für hochtemperaturfeste und korrosionsbeständige Anwendungen Legierungen auf Nickelbasis wie Ni718, Ni625 und HX zur Verfügung. Schließlich ist auch Edelstahl 316L erhältlich, der häufig in der (Petro-)Chemie-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet wird.
Der DMP Flex 350 Triple ist ab sofort bestellbar. Die allgemeine Verfügbarkeit des neuen RPM mit der 350 mm x 350 mm x 350 mm großen Druckkammer ist für Juli 2024 geplant.
Werkstoffe für die Luft- und Raumfahrttechnik
C-103 ist eine Nioblegierung, die als feuerfestes Material eingestuft ist und gegen Zersetzung durch Hitze, Druck oder chemische Belastungen beständig ist. Daher behält das Material auch bei hohen Temperaturen seine Festigkeit und Form. C-103 hat eine hohe Betriebstemperatur von 1200 °C bis zu 1400 °C und ist in der Lage, bei diesen erhöhten Temperaturen hohen Belastungen standzuhalten. Aufgrund seiner niedrigen Übergangstemperatur von duktil zu spröde weist C-103 eine hervorragende Beständigkeit gegenüber hochfrequenten Vibrationen auf. Diese Eigenschaften machen C-103 ideal für die Verwendung in Raketen-, Hyperschall- und Strahlantrieben, einschließlich Raumfahrzeugen, Satelliten und Trägerraketen in der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie.
Die DMP-Vakuumtechnologie von 3D Systems eignet sich hervorragend für die Verarbeitung von C-103. Diese gewährleistet eine sehr sauerstoffarme Umgebung, die dazu beiträgt, die Eigenschaften des Materials zu bewahren, denn diese reagieren sehr empfindlich auf O2-Einwirkung. Mit der Einführung dieses Materials erweitert 3D Systems die kürzlich durchgeführte erfolgreiche Leistungsüberprüfung der neuen Superlegierung GRX-810 der NASA und ebnet weiterhin den Weg für fortschrittliche Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt.
Services für die Anwendungsentwicklung für C-103 und GRX-810 sind derzeit über die Professional Services des Unternehmens verfügbar, die von der Application Innovation Group (AIG) bereitgestellt werden. GRX-810 ist derzeit nur in den Vereinigten Staaten erhältlich.
Projektorbasierte Polymer-3D-Druckplattform
Auf der Formnext 2023 wird 3D Systems in einer Vorschau den PSLA 270 präsentieren, eine neue projektorbasierte Polymer-3D-Druckplattform. Dieser 3D-Drucker ist so konstruiert, dass er größere Endnutzungsteile schneller als mit ähnlichen Plattformen liefert, was enorme Vorteile für eine Vielzahl industrieller und medizinischer Anwendungen mit sich bringt. Interessierte werden gebeten, den Stand von 3D Systems zu besuchen, um mehr zu erfahren und frühzeitig Feedback zu dieser Lösung zu geben.
Johnson: „Ich bin sehr begeistert vom Potenzial der neuen projektorbasierten Plattform, die wir im kommenden Jahr auf den Markt bringen werden. Ich glaube, die Fähigkeiten dieser Technologie in Kombination mit unserem leistungsstarken Materialportfolio für den Figure 4 und 3D Sprint werden die Rolle der additiven Fertigung bei der Produktion großer Teile erhöhen und branchenführenden Herstellern dabei helfen, sich durch die Transformation von Arbeitsabläufen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“ (eve)