Q.Big 3D aus Aalen hat seine Serie A-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Die Investitionsrunde in Höhe von 2 Millionen Euro wird von der auf 3D-Druck spezialisierten HZG Group angeführt. Die Manz AG sowie ihr Gründer Dieter Manz bleiben beteiligt.
Q.Big 3D ist Spezialist für den 3D-Druck von großen Bauteilen durch innovative additive Fertigungsverfahren. Das frische Kapital kommt für das Startup zur Markteinführung des Großformat-3D-Druckers Queen 1 gerade Recht. In Queen 1 kommt eine patentierte Technik zum Einsatz.
Zwei Düsen: Großvolumiger 3D-Druck inklusive feiner Oberflächen
Das Ab- und Ansetzen der Düse ist häufig der kritische Punkt im additiven Fertigungsverfahren, da die Genauigkeit des Bauteils in dem Prozess nur schwer kontrolliert werden kann. Aus diesem Grund mussten sich Anwender meist zwischen großen Bauteilen mit grober Oberflächenstruktur oder kleinen Bauteilen mit filigranen Strukturen entscheiden.
Die Innovation von Q.Big 3D ist das VFGF-Verfahren (Variable Fused Granular Fabrication), durch das die Menge an extrudiertem Kunststoff präzise entsprechend der Bauteilgeometrie gesteuert werden kann. Queen 1 operiert im Druckprozess nahtlos mit zwei Düsen. Eine für den schnellen und großvolumigen Druck und eine zum Aufbringen von feinen Oberflächen und Strukturen. Bei einer Bauraumgröße 1700 mm x 1100 mm x 1050 mm und der Verwendung von Kunststoffgranulat wird der großformatige 3D-Druck mit der Queen 1 für viele Anwendungen wirtschaftlich.
In der Anlaufphase des Druckers Queen 1 sind seit Herbst 2022 bei Beta-Kunden bereits großflächige Bauteile wie Heckleuchtenträger, anspruchsvolle Rohrflansche im Bereich Energietechnik oder Seitentüren für Helikopter-Cockpits entstanden. Ab Ende 2023 wird der Serienstand ausgeliefert, wofür Q.Big 3D aktuell seinen Vertrieb stärkt.
„Die klassischen Vorteile des 3D-Drucks werden mit einer kurzen und werkzeuglosen Prozesskette effektiv für große Bauteile ausgespielt.“
– Kerstin Herzog, HZG Group
„Im Bereich additiv gefertigter Großbauteile deckt die Technologie von Q.Big 3D ein sehr breites Spektrum von Prototypen, Design- und Funktionsmustern bis hin zu Ersatzteilen, Betriebsmitteln und Endprodukten ab“, sagt Kerstin Herzog, Gründerin und Geschäftsführerin der HZG Group. Die Anwendungsmöglichkeiten habe das Unternehmen begeistert, da klassische Vorteile des 3D-Drucks mit einer kurzen und werkzeuglosen Prozesskette effektiv für große Bauteile ausgespielt werden. „Wir sind voller Vorfreude auf die nächsten gemeinsamen Schritte mit dem Team und seiner Queen 1“, so Herzog weiter.
„Wir ermöglichen im Vergleich zu alternativen Verfahren eine kürzere Lead-Time für die Produktion der Bauteile bei gleichzeitig geringerem Preis.“
– Katja Herrmann, Q.Big 3D
Katja Herrmann, Mitgründerin von Q.Big 3D, sagt: „Wir ermöglichen im Vergleich zu alternativen Verfahren wie Fräsen, Laminieren oder Gießen eine deutlich kürzere Lead-Time für die Produktion der Bauteile bei gleichzeitig geringerem Preis. Ein Kunde bestätigt z.B. eine Lead-Time-Reduzierung um 70% und eine Kostenreduzierung um mindestens 30%. Mit diesem Kundenfeedback und nun auch der HZG Group als Investor an unserer Seite gehen wir sehr zuversichtlich dem Marktstart entgegen. Nach Forschung und Entwicklung stehen die Zeichen bei uns unternehmerisch auf Wachstum“
Queen 1 bietet großes Potential für viele Branchen
Zu den Kunden von Q.Big 3D zählen Unternehmen wie Voith, Kärcher und John Deere. Großes Potenzial für den künftigen Einsatz liegt in der Rail- und Nutzfahrzeugbranche, der Schiff-, Luft- und Raumfahrt, im Maschinenbau, der Architektur sowie im Bau-, Messe- und Gebäudetechnik-Geschäft. (eve)