Das italienische Unternehmen Caracol stellt auf der Formnext 2024 zum ersten Mal den DED-3D-Drucker Vipra AM der Öffentlichkeit vor. Die neue robotergestützte Plattform zielt darauf ab, Unternehmen die effiziente und nachhaltige Herstellung fortschrittlicher großformatiger Industriebauteile zu ermöglichen. Über die genaue Bauteilgröße hat sich das Unternehmen in der Vorankündigung noch ausgeschwiegen.
Vipra AM von Caracol ist eine robotergestützte großformatige Direct-Energy-Deposition-Plattform, die auf dem Wire Arc Additive Manufacturing-Verfahren basiert und als schlüsselfertiges System aus eigener Hard- und Software sowie Automationslösungen entwickelt wurde. Die Plattform wurde geschaffen, um den Nutzern maximale Flexibilität, Kontrolle und Leistung zu bieten und die Möglichkeiten der großformatigen additiven Fertigung (LFAM) auf eine Vielzahl neuer Anwendungen auszuweiten.
Konfigurationen und Anwendungsmöglichkeiten von Vipra AM
Zwei Konfigurationen des DED-3D-Druckers Vipra AM sind aufgrund intensiver Projektarbeit entstanden:
- Vipra XQ (Extreme Quality) nutzt die Plasma Arc Deposition-Technologie, um Komponenten mit außergewöhnlicher Präzision und hochwertiger Oberflächenveredelung zu produzieren. Sie eignet sich ideal für Anwendungen, die höchste Festigkeit und Genauigkeit erfordern, und kann eine äußerst breite Palette von Metallen verarbeiten, darunter rostfreie Stähle und Titanlegierungen. Das System ist ideal für großformatige, hochfeste und hochintegrative Teile in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt (z. B. lasttragende Halterungen und Strukturkomponenten) und der Energiewirtschaft (z. B. Ventile, Messgeräte und strukturelle Rohrverbindungen).
- Vipra XP (Extreme Productivity) hingegen ist auf maximale Produktivität und niedrige Betriebskosten bei der Herstellung komplexer großformatiger Metallprojekte ausgelegt. Die hohe Durchsatzrate sowie die Möglichkeit, auch Aluminium- und Nickel-basierte Materialien zu verarbeiten, machen das System ideal für Anwendungen, bei denen kurze Lieferzeiten und geringes Gewicht entscheidend sind, wie etwa in der Transportindustrie (z. B. Automobilkomponenten, Druckbehälter für die Luftfahrt, Schiffspropeller) und im architektonischen Bereich für einfachere Anwendungen (z. B. Skulpturen, leichte organische Strukturen).
In seinen beiden verschiedenen Produktkonfigurationen wurde der DED-3D-Drucker Vipra AM entwickelt, um erfolgreich fortschrittliche Anwendungen zu produzieren, wie z. B. tragende Fertigteile, Leichtbaustrukturen, Autoklav- und Aushärteformen für hohe Temperaturen und hohe Haltbarkeit, Verkleidungen, Reparaturen und Ersatzteile auf Abruf.
„Dieser DED-3D-Drucker vereint modernste Hardware und Software mit fortschrittlicher Roboterüberwachung und Automatisierung.“
– Francesco De Stefano, Caracol AM
„Mit Vipra AM haben wir das umfassende Know-how genutzt, das wir in den letzten Jahren bei der Prozesssteuerung und Softwareentwicklung für großformatige additive Fertigung mit thermoplastischen und Verbundwerkstoffen aufgebaut haben, um eine proprietäre, hochmoderne Metallplattform zu entwickeln“, sagt Francesco De Stefano, CEO von Caracol AM. „Dieser DED-3D-Drucker vereint modernste Hardware und Software mit fortschrittlicher Roboterüberwachung und Automatisierung. Mit dieser innovativen Technologie möchten wir den industriellen Herstellern neue Möglichkeiten eröffnen, ihre komplexesten Großprojekte umzusetzen.“
„Vipra AM bietet neue Möglichkeiten und ergänzt bestehende Prozesse, wodurch hybride Produktionsmodelle ermöglicht werden.“ – Gianrocco Marinelli, Caracol
„In dem heutigen wettbewerbsintensiven Markt stehen Hersteller vor wachsenden Herausforderungen, von Materialverschwendung und langen Lieferzeiten bis hin zum Druck, Kosten zu senken und gleichzeitig hohe Leistungsstandards zu gewährleisten“, sagt Gianrocco Marinelli, Director Metal Additive Manufacturing bei Caracol. „Vipra AM bietet neue Möglichkeiten und ergänzt bestehende Prozesse, wodurch hybride Produktionsmodelle ermöglicht werden, die herkömmliche Techniken mit fortschrittlicher Metallabscheidung kombinieren. Dies hilft Herstellern, ihre Produktionslinien zu optimieren, Abfall zu reduzieren, Lieferzeiten zu beschleunigen und die Effizienz insgesamt zu steigern, ohne ihre gesamte Produktion umstellen zu müssen.“ (eve)
Messe Formnext 2024: Halle 12.1, Stand C101