„Der Markt für Additive Fertigung unterliegt einem permanenten Wachstum“, sagt Marcus Lutterberg, Projektleiter bei der Messe Erfurt. „Neben kleineren und mittleren Herstellern und Dienstleistern beginnen vor allem OEMs, sich verstärkt mit dem Thema auseinander zu setzen und investieren in Forschung & Entwicklung und in die Anwendung der Technologie. Auf der Rapid-Tech + Fab-Con 3D spiegelt sich dieser Trend in wachsenden Standgrößen und steigenden Ausstellerzahlen wider.“
Neben den attraktiven Ausstellerangeboten bietet die Messe auch ein Konferenzprogramm mit hochkarätigen Impulsvorträgen: Renommierte Erfinder und Anwender des 3D-Drucks aus ganz unterschiedlichen Industriebereichen geben in Keynotes Einblicke in aktuelle und zukünftige Entwicklungen und zeigen die Anwendungsbreite von Additive Manufacturing (AM) auf. „Die Highlights des diesjährigen Fachkongresses sind definitiv die drei Keynote-Vorträge von Dr. Dominik Rietzel von der BMW Group, Scott Grump von Stratasys und Christoph Wangenheim von Baker Hughes“, sagt Lutterberg.
AM fit für die Serie
Dr. Dominik Rietzel promovierte zu Werkstoffverhalten und Prozessanalyse beim Lasersintern von Thermoplasten. Heute leitet er im Additive Manufacturing Center der BMW Group die Fachabteilung Nichtmetalle und ist dort für die F&E-Aktivitäten, den Prototypenbau sowie die Serienproduktion mittels AM verantwortlich. In Erfurt zeigt er in seinem Vortrag (5. Juni) „AM on the road“ auf, wie beim bayerischen Automobilhersteller mittels einer strategischen Roadmap an der Serienbefähigung additiver Fertigungsverfahren gearbeitet wurde und wird. Ziel ist es nicht, „Showcases“ zu generieren, sondern stets die verfahrensspezifischen Vorteile zu nutzen, z. B. für Werkzeugsubstitution bei Kleinserien, Produktindividualisierung bzw. verfahrens- und belastungsgerechte Bauteilauslegung für die Serie.
Den zweiten Veranstaltungstag (6. Juni) eröffnet Scott Crump, ein Pionier des 3D-Drucks. Er ist der Erfinder der Fused Deposition Modeling (FDM)-Technologie (Schmelzschichtung), einem Verfahren, das heute in 90 Prozent der 3D-Drucker weltweit zum Einsatz kommt. Gemeinsam mit seiner Frau Lisa hat er 1989 Stratasys gegründet und zu einem international führenden Anbieter von 3D-Druck-Lösungen für Branchen von A wie Automotive bis Z wie Zahnmedizin aufgebaut. Als Chief Innovation Officer von Stratasys fokussiert sich Crump auf das Entwickeln, Fördern und Umsetzen neuer Ideen, mit denen Kunden maximale Freiheit beim Design und höchste Flexibilität bei der Produktion erreichen. Aktuelle Beispiele verschiedener Applikationen wird er in Erfurt vorstellen und ebenso über die zukünftige Ausrichtung von Stratasys und das Additive Manufacturing insgesamt sprechen.
Abrasionsbeständige AM-Bauteile
Die Potenziale der Additiven Fertigung für die Erdöl- und Erdgasbranche beleuchtet der Keynote-Vortrag von Christoph Wangenheim am 7. Juni. Der diplomierte Maschinenbauingenieur hat die Additive Fertigung federführend beim GE-Unternehmen Baker Hughes an den Standorten in Houston/USA und Celle/Deutschland aufgebaut. Er leitet seit 2016 den Bereich AM in Celle für die Produktlinie Drilling Services. Wangenheim wird u. a. aufzeigen, dass das Equipment für die Erdöl- und -gasindustrie neben Festigkeit und Zuverlässigkeit höchste Beständigkeit hinsichtlich Abrasion, Erosion und Korrosion aufweisen muss und darstellen, mit welchen additiven Verfahren und Materialien diese Herausforderungen gelöst werden.
„Darüber hinaus freuen wir uns über das neu eingerichtete Forum Medizin-, Zahn- und Orthopädietechnik“, freut sich Lutterberg.
Wachsende Besucherzahlen aus dem In- und Ausland
Die Bedeutung der Messe spiegelt auch die Zahl der Besucher aus dem Ausland wider: „Der Anteil internationaler Fachbesucher betrug 2017 schon elf Prozent“, betont Lutterberg, und freut sich über das Interesse aus dem In- und Ausland. Dabei kommen die Besucher aus den unterschiedlichsten Branchen. „Automobil und Luftfahrt, Zahn- und Medizin(-technik), Konstruktion, Forschung & Entwicklung, Hochschulen, Dienstleistungsunternehmen sowie Design. Unsere Besucherstruktur zeigt wie umfangreich die Einsatzmöglichkeiten der additiven Fertigung sind“, sagt Lutterberg.
In den letzten vier Jahren sind laut dem Messeverantwortlichen die Ausstellerzahlen jährlich um ca. 25 Prozent gewachsen, die Besucherzahlen im selben Zeitraum jährlich um etwa 10 Prozent.
Die Attraktivität der Messe hängt auch mit dem Messestandort Erfurt zusammen. „Erfurt bietet ein engagiertes Team, welches sich seit Jahren ausschließlich mit dem Thema Additive Fertigung auseinandersetzt“, erklärt Lutterberg. „Das Messegelände und Congress Center bieten optimale Möglichkeiten zur Entwicklung der Veranstaltung. Darüber hinaus liegt Erfurt im Zentrum Deutschlands und ist für Aussteller und Besucher, gerade auf Grund des ICE-Drehkreuzes, hervorragend zu erreichen.“
Messe Erfurt GmbH
www.rapidtech-fabcon.de