Individuell gefertigte orthopädische Armschienen sind eines der vielen 3D-Druckerzeugnisse der IFC Intelligent Feeding Components GmbH, das eine jederzeit verlässliche Oberflächenqualität mit hohem Tragekomfort voraussetzt. Um dies zu gewährleisten, kommt seit einiger Zeit eine S1-Anlage von AM Solutions – 3D post processing technology zum Einsatz.
Um langfristig eine gleichbleibend hohe Oberflächenqualität und Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, hatte sich das IFC entschieden, in eine Post-Processing-Lösung zu investieren. „Wir haben vieles ausprobiert und sind dann auf der Formnext 2022 mit AM Solutions ins Gespräch gekommen“, erzählt Dominik Riegg, Leiter Additive Manufacturing bei IFC. „Uns ist gleich positiv aufgefallen, dass die komplett inhouse hergestellten Anlagen sehr robust sind und somit auch rauen Industrieansprüchen gerecht werden.“ Mit der S1 sei dann eine optimale Lösung präsentiert worden.
Strahlen mit Polybeads oder Glasperlen?
Im 400 m2 großen Customer Experience Center von AM Solutions in Untermerzbach hatten die IFC-Verantwortlichen schließlich die Anlage vorab getestet und sich über die unterschiedlichen Strahlmittel informiert. „Wir haben uns für das Strahlen mit Polybeads entschieden. Sie sind in der Anschaffung zwar teurer, aber deutlich langlebiger als Glasperlen“, führt Riegg aus.
Ein weiterer Vorteil sei, dass die Oberfläche eine schönere Farbe sowie eine samtige Haptik aufweise. „Die Glasperlen haben sich in die Oberfläche eingeschossen, was gerade im medizinischen Bereich problematisch ist“, verdeutlicht Riegg. „Dank der Polybeads erhalten wir eine glatte und absolut homogene Oberfläche, die ein angenehmes Tragen der Armschiene ermöglicht.“
Reinigung und Oberflächenfinish in einem Schritt
Vor der Anschaffung der S1 musste IFC die 3D-Druckerzeugnisse erst händisch auspacken und dann manuell strahlen. Nun kommen sie nach dem Entpacken direkt in die Strahlanlage, die sowohl die Reinigung als auch das Oberflächenfinish als 2-in-1-Lösung in einem Schritt mit nur einem Medium abbildet.
Durch die gleichmäßige Rotation der Werkstücke beim Bearbeitungsprozess sorgt sie für ein oberflächenschonendes und stets reproduzierbares Strahlergebnis. „Beim manuellen Strahlen war die Qualität immer unterschiedlich. Nun haben wir die Sicherheit, dass alles passt – und gleichzeitig sparen wir bis zu 70 Prozent an Manpower“, erklärt der AM-Leiter.
Post Processing als wesentlicher Faktor
Tatsächlich schaffe die S1 etwa doppelt so viele Armschienen im Gegensatz zur manuellen Bearbeitung. Die Zeit, in der die Maschine läuft, kann vom Personal für andere Tätigkeiten genutzt werden. „Heute denken wir zunehmend in Kleinserien“, berichtet Riegg. „Damit wir hier wirtschaftlich bleiben, müssen wir immer mehr automatisieren und uns dabei auf 100-prozentige Prozesssicherheit verlassen können.“
Das Post Processing sei ein wesentlicher Faktor, der weit über das reine Hübschmachen eines Produkts hinausgehe. „Am Ende ist es entscheidend für die gleichbleibende Qualität sowie Reproduzierbarkeit, und es erweitert die Grenzen des Machbaren“, betont Riegg. „Unsere Investition in die S1 hat sich bereits in eineinhalb Jahren amortisiert, aber vom Nutzen profitieren wir langfristig.“ (jpk)