Fooke ist seit der Formnext 2023 ein autorisierter Integrator für die Metall-3D-Druck-Technologie des Unternehmens Meld Manufacturing Corporation. Das 3D-Druck-Verfahren MELD ist ein Festkörperverfahren, das heißt, das Material erreicht während des Prozesses nicht die Schmelztemperatur. Mit ihm lassen sich große Metall-Teile schnell 3D-drucken. Die Partnerschaft stelle einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung der additiven Fertigung von Metall dar und positioniere Fooke als führenden Anbieter der Technologie von Meld in Europa, heißt es aus den Unternehmen.
„Unsere Kunden aus dem Raumfahrtmarkt haben uns gebeten, die MELD-Technologie in unsere Maschinen zu integrieren. Als wir von diesem neuen Verfahren erfuhren, sahen wir den Wert für unsere Kunden auch in anderen Branchen“, erklärte Fooke-Geschäftsführer Johannes Fooke.
Das MELD-Verfahren – energiesparend und umweltschonend
Als Festkörperverfahren kann MELD hochwertige Werkstoffe und Teile mit geringen Eigenspannungen und voller Dichte bei deutlich geringerem Energiebedarf herstellen als herkömmliche schmelzbasierte Verfahren. Da das Verfahren in festem Zustand abläuft, werden auch Werkstoffe hergestellt, die nicht anfällig für Porosität, Heißrisse oder andere Probleme sind, die bei schmelzbasierten Verfahren häufig auftreten. MELD ist ein einstufiges Verfahren, das keine zeitaufwändigen Folgeprozesse wie heißisostatisches Pressen (HIP) oder Sintern zur Verbesserung der Qualität des abgeschiedenen Materials erfordert.
Das Verfahren sei in der Lage, große Metallteile in einem Maßstab zu drucken, der auf dem Markt der Metalladditive noch nicht erreicht wurde, heißt es auf der Internetseite der Meld Manufacturing Corporation. Der Schlüssel zu diesem großen Sprung in der Skalierbarkeit sei, dass MELD im Gegensatz zu herkömmlichen additiven Verfahren nicht auf kleine Pulverbetten oder teure Vakuumsysteme beschränkt ist.
DAs Verfahren sei nicht nur in der Lage, große Teile herzustellen, sondern auch schnell. Es trage das Material mindestens 10-mal schneller auf als schmelzmetallbasierte additive Verfahren, heißt es aus dem Unternehmen. Während bei anderen additiven Verfahren die Auswahl der abzuscheidenden Werkstoffe auf einige wenige, teure und geschützte Legierungen beschränkt sei, gäbe es hier keine Einschränkungen bei den abzuscheidenden Metalllegierungen.
Das von Meld entwickelte Verfahren bietet also mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Metall-3D-Druckverfahren, darunter:
- Kein Schmelzen: Bei der MELD-Technologie muss kein Metall geschmolzen werden, wodurch das Risiko thermischer Spannungen entfällt und sehr gute Materialeigenschaften sowie minimale Verformung gewährleistet sind.
- Breite Materialkompatibilität: Die Technologie kann auf eine breite Palette handelsüblicher Metalle angewendet werden, darunter Aluminium, Titan, Edelstahl und andere.
- Umweltschonend: Das Verfahren ist umweltfreundlich, erzeugt nur minimalen Abfall und reduziert den Energieverbrauch.
Mehrere 3D-Druck-Maschinen sind geplant
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Fooke eine Reihe von Maschinen anbieten, die mit der 3D-Druck-Technologie für Metall als Teil eines kompletten Fooke OEM-Systems integriert sind. Dadurch können Kunden aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Eisenbahn, Automobil- und Schiffbau die Grenzen des Machbaren bei der Herstellung großer Metallteile erweitern.
Wir freuen uns sehr, autorisierter Integrator für die Meld Manufacturing Corporation zu werden“, sagt Hendrik Fooke, Head of Sales & Business Development bei der Fooke. „Diese Partnerschaft passt perfekt zu unserer Verpflichtung, unseren Kunden Qualitätslösungen zu bieten. Die Technologie von Meld wird es uns ermöglichen, sowohl additive als auch subtraktive Fähigkeiten auf unseren Maschinen anzubieten, was Türen zu bisher unerreichten Möglichkeiten für große, vor Ort gefertigte Teile öffnet.“ (eve)