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Die Formnext veröffentlicht die Gewinner der Startup Challenge

Von Analysesoftware über Materialrecycling bis hin zu neuen Technologien
Die Formnext veröffentlicht die Gewinner der Startup Challenge

Die Formnext veröffentlicht die Gewinner der Startup Challenge
Die prämierten Innovationen der diesjährigen Startup Challenge reichen von medizinischen Anwendungen über das Materialrecycling von Titan und einer Analysesoftware bis hin zu neuen 3D-Drucktechnologien, die sich unter anderem an die Automobil- und Maschinenbauindustrie richten. Bild: Mesago Messe Frankfurt/Marc Jaquemin

Im Rahmen der internationalen Startup Challenge hat die Formnext bereits zum neunten Mal junge Unternehmen aus der Welt der Additiven Fertigung für ihre Geschäftsideen und technischen Entwicklungen ausgezeichnet. Die Gewinner, die sich auch im Rahmen der Formnext 2023 präsentieren werden, sind Endless Industries (Deutschland), Helio Additive (USA), Odapt (Spanien), Progresja New Materials (Polen) und Vitro3D (USA).

Inhaltsverzeichnis
1. Endless Industries: Neuer Ansatz für den Druck mit Carbonfasern
2. Helio Additive: Thermische Simulation für bessere Druckergebnisse
3. Odapt: Individuelle Basisplatte für Stoma-Beutel
4. Progresja New Materials: EU-weites Recycling-Netzwerk für Titan
5. Vitro3D: Schneller volumetrischer 3D-Druck

Auf der Formnext, die vom 07.11.2023 bis 10.11.2023 in Frankfurt am Main stattfindet, erhalten die teilnehmenden jungen Unternehmen dank der Startup Challenge eine ideale Gelegenheit, ihr Netzwerk auszubauen, sich mit Experten der AM-Branche auszutauschen und potenzielle Partner oder Investoren zu finden. Die prämierten Innovationen reichen von medizinischen Anwendungen über das Materialrecycling von Titan und einer Analysesoftware bis hin zu neuen 3D-Drucktechnologien, die sich unter anderem an die Automobil-, Elektronik-, Dental- und Maschinenbauindustrie richten:

  • Endless Industries und Vitro3D haben bestehende 3D-DruckTechnologien (3D-Druck von faserverstärkten Bauteilen und Stereolithografie) weiterentwickelt und versprechen damit höhere Produktions-Geschwindigkeiten und eine höhere Bauteilqualität.
  • Eine Verbesserung des Druckprozesses hat auch Helio Additive mit seiner Dragon-Analysesoftware für das Slicing im Blick.
  • Odapt hat eine individuelle Basisplatte für Stomapatienten entwickelt und will damit die Behandlung vereinfachen und gleichzeitig Abfall vermeiden.
  • Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch für Progresja New Materials eine Rolle – das polnische Startup will Titan recyclen und daraus Pulver für die Additive Fertigung herstellen. Damit gewinnt es gleichzeitig den mit 5.000 Euro dotierten AM Ventures Impact Award, der im Rahmen der Formnext Startup Challenge vergeben wird.

Alle Gewinner der Formnext Startup Challenge erhalten einen 3D-gedruckten Award sowie ein von der Formnext und ihren Partnern gesponsertes vielseitiges Messe- und Marketingpaket. Außerdem nehmen die Sieger an einem Pitch-Event im Rahmen der Formnext auf der Industry Stage inkl. Liveübertragung von Formnext.TV teil.

Ausgezeichnet werden Unternehmen, die nicht älter als fünf Jahre sind. Der Wettbewerb prämiert neuartige und tragfähige Geschäftsideen, die hochkarätige Jury besteht aus bekannten Vertretern der Branche, Wissenschaft, Medien und aus dem Investmentbereich.

Countdown läuft zur Formnext 2023

Endless Industries: Neuer Ansatz für den Druck mit Carbonfasern

Mit einem neuen Ansatz für den 3D-Druck von kontinuierlichen Carbonfasern möchte das Berliner Startup Endless Industries diesen schnell wachsenden Markt aufmischen. Besonders im Automobilbau, aber auch im Maschinenbau und anderen Branchen kommen die sehr festen Bauteile zum Einsatz. Dabei will Endless Industries keinen eigenen 3D-Drucker auf den Markt bringen, sondern fokussiert sich auf das selbst entwickelte Material, die eigene Software und eine patentierte Düse, die Carbonfasern und Kunststoff gleichzeitig verarbeitet. Dank dieser Lösung lassen sich auch große Teile sehr gut herstellen. Da das Startup keine eigenen 3D-Drucker produziert, will es mit bereits etablierten Herstellern zusammenarbeiten, „…um so die beste Lösung für den Kunden zu liefern“, so Mitgründer Stephan Körber.

Helio Additive: Thermische Simulation für bessere Druckergebnisse

Seine Analysesoftware für das Slicing will das 2020 in China gegründete und nun amerikanische Startup Helio Additive nutzen, um den 3D-Druck von Kunststoffen und Verbundwerkstoffen zu verbessern. Die DragonSoftware des Unternehmens ist eine thermische Simulation des 3DDruckprozesses: Sie zerlegt 3D-Modelle in einzelne Voxel und zeichnet deren thermischen Verlauf auf. Dabei zielt Helio Additive darauf ab, dass verschiedene Kunststoffe wie PC und PA sich bei Wärme unterschiedlich stark ausdehnen und so unterschiedliche Ergebnisse im Druckprozess liefern. Mit der Dragon-Software sollen mit Hilfe physikalischer Berechnungen Fehldrucke vermieden und ein schnellerer und zuverlässigerer Druck ermöglicht werden, der sich gut skalieren lässt.

Odapt: Individuelle Basisplatte für Stoma-Beutel

Weltweit gibt es 15 Millionen Menschen, die ihren Darm nicht mehr selbstständig entleeren können und deshalb einen Stoma-Beutel tragen. Dieser wird an einer Basis- oder Hautschutzplatte befestigt, die um die künstliche Öffnung herum geklebt wird. Das spanische Startup Odapt hat nun eine 3D-gedruckte Lösung vorgestellt, die die Verwendung verbessert und gleichzeitig den anfallenden Abfall deutlich reduzieren kann. „Häufig kommt es zu Stuhl- oder Urinverlusten, weil die derzeitigen Beutel nicht an die verschiedenen Stomaformen angepasst sind“, erklärt das junge Unternehmen aus Barcelona. Odapt hat die erste 3D-gedruckte Basisplatte aus Silikon entwickelt und verspricht damit Leckagen zu vermeiden. Dank der 3D-Drucktechnologie kann das Design an jede Stoma-Form und an jeden marktüblichen Beutel angepasst werden.

Progresja New Materials: EU-weites Recycling-Netzwerk für Titan

Auf das europaweite Recycling von Titan hat sich das polnische Startup Progresja New Materials spezialisiert. Denn während die EU einen Großteil der Verarbeiter von additivem Titanpulver beherbergt, stammt das Rohmaterial oftmals aus China oder Russland. Laut Progresja New Materials ist die End-of-Life-Recyclingquote für Titan in der EU äußerst niedrig, was das Unternehmen schnellstmöglich ändern will: Der Titanschrott soll EU-weit gesammelt werden und verschiedene Prozesse wie Reinigung, thermochemische Behandlung, mechanische Bearbeitung und Verdüsung durchlaufen, so dass am Ende ein vollwertiges Pulver für die Additive Fertigung entsteht. Derzeit steht das Unternehmen kurz davor, die Produktion in großem Maßstab zu starten. Dafür soll später ein Netz von Titanrecyclingzentren in der gesamten EU entstehen, die in der Nähe von Zentren der Luft- und Raumfahrtindustrie angesiedelt sind.

Vitro3D: Schneller volumetrischer 3D-Druck

Das US-Startup Vitro3D hat eine volumetrische Additive Fertigungstechnologie entwickelt, die mit einer hohen Geschwindigkeit und weiteren Eigenschaften überzeugen will. Vitro3D verarbeitet eine breite Palette von Materialien, einschließlich hochviskosiver Harze, und kann so unterschiedliche Materialeigenschaften in einem Teil kombinieren. Gleichzeitig macht die kartuschenbasierte Drucktechnik Stützstrukturen überflüssig. Das junge Unternehmen aus Boulder, Colorado, will sich zuerst auf den Dental- und Elektronikmarkt fokussieren. So sollen Aligner direkt und schnell gedruckt werden. Und Elektronik-Hersteller können komplexere Leiterplatten anbieten, ohne dass neue Werkzeuge benötigt werden. (eve)

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