Auf der diesjährigen Formnext, dem Treffpunkt der internationalen Community der Additiven Fertigung stellen am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ insgesamt sechs Unternehmen ihre Lösungen aus. Das erwartet die Besucher vom 15.-18. November 2022 in Frankfurt am Main am Stand D21 in Halle 12.
Online-Plattform „AddiMap“ für den Metall-3D-Druck
Die Rosswag GmbH aus Pfinztal wird mit zwei Ausstellungsbereichen am Gemeinschaftsstand vertreten sein. Auf der Messe Premiere feiert die Online-Plattform „AddiMap“ für den Metall-3D-Druck. Die Online-Plattform steht für den entscheidenden Fortschritt in der bisweilen zeit- und kostenintensiven Optimierung und Validierung von Prozessparametern für den Laser-Powder-Bed-Fusion-Prozess (LPBF-Prozess).
Die Plattform ermöglicht mit Hilfe eines digitalen Marktplatzes einen unkomplizierten Handel mit Prozessparametern und validierten Werkstoffdaten und setzt dabei ganz im Sinne der Plattformökonomie auf das Schwarmwissen der Additive-Manufacturing-Community zur effizienteren Nutzung der existierenden Anlagentechnologie.
Außerdem können sich Besucher ein Bild von der langjährigen Expertise des Unternehmens im Metall-3D-Druck. Über die ganzheitliche Prozesskette können neben Bauteilherstellung innerhalb kurzer Zeit Metallpulver aus neuen Legierungen erzeugt und im LPBF-Prozess verarbeitet werden. Das Portfolio umfasst derzeit über 40 Werkstoffe, um neue Anwendungen zu erschließen und die Vorteile des Metall-3D-Drucks industrieübergreifend zu realisieren.
Multi-Jet-Fusion-Fertigungsverfahren mit Polypropylen
Auch die Karl Späh GmbH & Co. KG aus Scheer, europaweit bekannter Experte in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, teilt am baden-württembergischen Gemeinschaftsstand ihre AM-Erfahrung mit dem Messepublikum.
Neben dem Material Polyamid 12 (PA12) bietet das Unternehmen als einer der ersten Dienstleister auch die spezielle Kombination des Multi-Jet-Fusion-Fertigungsverfahrens mit Polypropylen für den breiten Markt an. Dieser Werkstoff überzeugt neben günstigen Materialkosten unter anderem mit einer hohen chemischen Beständigkeit und ermöglicht im Multi-Jet-Fusion-Verfahren die Fertigung 3D-gedruckter Bauteile nahezu ohne geometrische Einschränkungen für diverse Industrieanwendungen.
Additiv-subtraktive Fertigung von Elektromotoren
Im InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) treiben die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie gefördert vom Land Baden-Württemberg die Entwicklung von Technologien für die nachhaltige und digitalisierte Produktion und Mobilität der Zukunft voran.
Gebündelt im Versuchsträger „eVee“, einem einsitzigen Elektro-Leichtfahrzeug mit individueller Fasernetzkarosserie, erleben die Besucher neueste Forschungsergebnisse und neuartige Elektromotoren aus der additiv-subtraktiven Fertigung. Denn bei der Herstellung zukünftiger Automobile spielen auch neue, nachhaltige und effiziente Fertigungsverfahren und deren Kombination eine wichtige Rolle.
Daneben zeigen die Forschenden unter anderem ein 5D-Linsendruck-Verfahren zur schnellen und individualisierbaren Fertigung von optischen Linsen. Diese ermöglichen dann zum Beispiel für das autonome Fahren eine Nah- und Weitsichtfunktion mit nur einem einzigen Sensor.
Cold-Metal-Fusion- und MoldJet-Verfahren
Außerdem wird die MIMplus Technologies GmbH aus Ispringen am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ vertreten sein.
Das Unternehmen präsentiert sein Know-how in den beiden sinterbasierten 3D-Druck-Technologien Cold-Metal-Fusion und MoldJet anhand werkzeugfrei hergestellter, hochkomplexer Metallbauteile.
Exemplarisch wird unter anderem ein filigraner Drehsteller in futuristisch anmutender, wertiger Optik am Gemeinschaftsstand zu sehen sein. Das Unternehmen bietet seinen Kunden mit den beiden Verfahren hohe Freiheitsgrade in puncto Design und Stückzahl – ergänzt von einem Full-Service-Angebot.
Neues Material für den lebensmittelechten 3D-Druck
Ein neues Material für den lebensmittelechten 3D-Druck wird die Murtfeldt Additive Solutions GmbH aus Tübingen auf der Formnext mit dem eigens entwickelten Material MurSint PA12 blau zeigen.
Das Material basiert auf PA12 und ist speziell für Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie entwickelt worden, da durch das Sintern von blau gefärbten Bauteilen eine visuelle Detektierbarkeit auch von abgebrochenen Teilen ermöglicht wird. Zudem informiert der Messeauftritt des Unternehmens über das Glättungsverfahren Joma-Pearl, das sich optimal mit dem blauen Werkstoff kombinieren lässt. (eve)