Dr. Luis Alejandro Orellano, COO von Thyssenkrupp Marine Systems: „Der 3D-Druck eröffnet uns ganz neue Potenziale. In der Konstruktion müssen wir nicht mehr überall die Grenzen herkömmlicher Fertigungsverfahren berücksichtigen. So ermöglichen wir unseren Kunden Freiräume in der Gestaltung der Boote. Gleichzeitig können wir Komponentenschneller und kostengünstiger herstellen. Das wir die dafür notwendigen Expertise und Maschinen nun zu uns nach Kiel holen, ist die Voraussetzung, dass wir künftig kleinere Chargen schnell und unkompliziert in Serie drucken können.“
Mit den Druckern können komplexere Strukturen hergestellt werden, die gleichzeitigstabiler, belastbarer und leichter sind als durch übliche Produktionsverfahren hergestellte Komponenten, bei denen häufig viele kleine Elemente gefertigt und dann zusammengesetztwerden müssen. Bei einem im 3D-Drucker hergestellten Hydraulikblock für ein U-Boot konnte beispielsweise 83 Prozent des Gewichts eingespart werden – von 14 auf 2,1 Kilogramm.
Im Sommer 2019 hat das Thyssenkrupp Tech-Center Additive Manufacturing von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL als weltweit erster Produzent von 3D-Druck-Bauteilen für den maritimen Bereich eine Herstellerzulassung erhalten. Das Zertifikat garantiert die Materialkennwerte des fertigen Bauteils nach festgelegten Standards durch unabhängige Prüfstellen. Thyssenkrupp Marine Systems plant, zukünftig vor allem Teile im 3D-Drucker herzustellen, die in geringen Chargen für ein U-Boot benötigt werden. Das Unternehmen fokussiert sich dabei nicht nur auf Teile für Neubauten, sondern ebenso auf die Ersatzteilproduktion.
Das thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing befindet sich derzeit in Mülheim ander Ruhr und wird bis zum Sommer 2020 an den Kieler Standort von Thyssenkrupp MarineSystems umziehen.
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