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3D-Druck-Technologie von HP beim Automobilhersteller Volkswagen

Reif für die Serie
VW setzt auf 3D-Druck Verfahren

VW setzt auf 3D-Druck Verfahren
Im neuen 3D-Verfahren sollen zuerst Designelemente wie etwa Schaltknäufe gedruckt werden. Bild: VW
Volkswagen setzt als erster Automobilhersteller auf die neueste 3D-Druck-Technologie von HP: Mit dem „HP Metal Jet“-Verfahren soll der metallische 3D-Druck deutlich einfacher und vor allem schneller werden.

 

 

Inhaltsverzeichnis
1. 3D-Druck bislang für die Herstellung einzelner Teile
2. Wichtiger Schritt in die Zukunft
3. Prozesskette spezielle für die Automotivebranche

Größter Vorteil des „HP Metal Jet“-Verfahrens: Die Produktivität verbessert sich je nach Bauteil um das Fünfzigfache. Damit wird der dreidimensionale Druck auch für die Fertigung von Serienteilen in der Automobilproduktion interessant. Gemeinsam mit dem Druckerhersteller HP und dem Bauteilproduzenten GKN Powder Metallurgy treibt Volkswagen daher die Entwicklung der Technologie für den Serieneinsatz voran. Bei der International Manufacturing Technology Show (IMTS) in Chicago 2018 haben die Partner das neue Verfahren erstmals vorgestellt.

3D-Druck bislang für die Herstellung einzelner Teile

Dr. Martin Goede, Leiter Technologieplanung und -entwicklung bei Volkswagen, sagt: „Auf die Automobilproduktion kommen große Herausforderungen zu: Unsere Kunden erwarten zunehmend mehr Personalisierungs-Möglichkeiten. Gleichzeitig nimmt die Komplexität mit der Vielzahl neuer Modelle zu. Daher setzen wir auf modernste Technologien, um eine reibungslose und schnelle Produktion sicherzustellen. Der 3D-Druck spielt vor allem bei der Herstellung einzelner Teile eine wichtige Rolle.“

Ein Volkswagen Fahrzeug wird aus 6000 bis 8000 verschiedenen Teilen gefertigt. Bisherige 3D-Druck Verfahren können jedoch bislang nur für die Sonderanfertigung einzelner Teile oder Prototypen eingesetzt werden. Mit der additiven 3D Metal Jet Technologie von HP wird es erstmals möglich, auch eine große Stückzahl an Teilen per 3D-Druck zu fertigen – und zwar ohne die entsprechenden Werkzeuge aufwendig entwickeln und fertigen zu müssen. Damit reduziert sich die Zeit zur Teilefertigung deutlich. Folglich wird das Verfahren auch für die Produktion großer Stückzahlen in kurzer Zeit interessant.

Wichtiger Schritt in die Zukunft

„Deshalb ist die neue HP Metal Jet Plattform für uns als Automobilhersteller, aber auch für die gesamte Industrie ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Und wir freuen uns darauf, diese Entwicklung mitzugestalten und damit künftig einen weiteren Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen“, so Dr. Goede weiter.

In Kooperation mit HP und GKN entwickelt Volkswagen die Technologie so weiter, dass in einem ersten Schritt Designelemente in kleinen Serien gedruckt werden können. Damit können zum Beispiel Schriftzüge für die Heckklappe, Sonder-Schaltknäufe oder Schlüssel mit individualisiertem Schriftzug ohne großen Aufwand produziert werden. Geplant ist, dieses Angebot bereits bald den Kunden anbieten zu können.

Prozesskette spezielle für die Automotivebranche

Schon im nächsten Jahr will GKN Powder Metallurgy in Zusammenarbeit mit Volkswagen eine auf die Automobilproduktion ausgerichtete Prozesskette etablieren. Über erste kleine (Design-) Bauteile soll die Technologie so weiterentwickelt werden, dass in zwei bis drei Jahren erste Strukturbauteile für Serienfahrzeuge gedruckt werden.

„Ein komplettes Fahrzeug wird wohl so schnell nicht aus dem 3D-Drucker kommen – die Zahl und Größe an Bauteilen aus dem 3D-Drucker wird aber deutlich zunehmen“, erläutert Goede. „Unser Ziel ist es, gedruckte Strukturteile bereits in die nächste Fahrzeuggeneration zu integrieren. Dabei erwarten wir langfristig eine kontinuierliche Steigerung der Stückzahlen, Bauteilgröße und der technischen Anforderungen – bis hin zu fußballgroßen Bauteilen mit einer Stückzahl von über 100 000 Einheiten im Jahr.“

Der neue 3D-Druck nach dem „HP Metal Jet„-Verfahren ist ein additives Verfahren, bei dem Bauteile mithilfe eines Pulvers und Binders schichtweise hergestellt werden. Anschließend wird das Bauteil im sogenannten Sinterprozess zu einem metallischen Bauteil „gebacken“. Damit unterscheidet es sich von bisherigen Verfahren, bei denen Pulver mittels eines Lasers aufgeschmolzen wird.

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Mit dem HP Metal Jet wird der metallische 3D-Druck deutlich einfacher. Bild: VW

Stephen Nigro, Präsident „3D-Druck“ bei HP Inc, sagt: „Volkswagen treibt Innovationen mit beispielloser Kraft voran, während die Automobilbranche den größten Wandel ihrer Geschichte erlebt. Wir sind stolz darauf, mit Volkswagen zusammenzuarbeiten, um neue Produktionsverfahren basierend auf der HP Metal Jet 3D-Druckplattform zu erschließen. Zusammen entwickeln und testen wir Lösungen für den 3D-Druck mit größeren Stückzahlen, besserer Beschaffenheit und günstigeren Teilen. Da die Elektrifizierung eine völlig neue Fahrzeugarchitektur ermöglicht, freuen wir uns darauf, gemeinsam an zukünftigen 3D-Anwendungen wie beispielsweise Leichtbau-Teilen zu arbeiten.“

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