Die additive Fertigung hat sich in fast allen Branchen als Mainstream-Fertigungstechnologie durchgesetzt. Die Lieferkettenkrise, die wir in den letzten zwei Jahren erlebt haben, hat diesen Trend noch beschleunigt. Unternehmen entscheiden sich aufgrund von Designflexibilität, schneller Iteration, niedrigeren Gesamtbetriebskosten, verbesserter Produktivität und Kontinuität der Lieferkette für die additive Fertigung.
Additive Fertigungslösungen, die 3D-Drucker, Software und Materialien umfassen, bieten Unternehmen zunehmend die Möglichkeit, Komponenten in Produktionsqualität zu liefern. Dies führt vermehrt zu der Entscheidung, Investitionen auszuweiten. Mit Blick auf 2023 rechne ich von daher mit drei Trends:
- Ich glaube, dass wir immer mehr produktionsreife Lösungen für ganz konkrete Anwendungen sehen werden. Es werden immer mehr Materialien benötigt, die kundenspezifische, anwendungsspezifische Anforderungen der verschiedenen Branchen erfüllen, darunter auch Qualitäts- und Regulierungsstandards. Diese Materialien müssen Teile mit der Optik, der Haptik, der Genauigkeit, der Präzision, den mechanischen Eigenschaften, der Qualität und der Leistungsfähigkeit von Endverbraucherkomponenten ermöglichen. Die Kunden benötigen nicht länger produktionsähnliche Lösungen. Sie brauchen Produktionslösungen, die konventionelle Fertigungsmethoden ersetzen können.
- Das derzeitige Wachstum der intelligenten Fertigung wird sich fortsetzen. Außerdem wird die Nachfrage nach cloudbasierter, digitaler Fertigung, die hardwareunabhängig und technologieneutral ist, weiter steigen. Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, ihre gesamte Produktion über mehrere Standorte hinweg mit einem digitalen Faden zu verknüpfen, um eine vollständige Kontrolle und Rückverfolgbarkeit aller Vorgänge im Produktionsablauf von der Bestellung bis zur Lieferung zu ermöglichen.
- Viele streben auch künftig danach, ihr gesamtes Ökosystem nachhaltiger zu gestalten – darunter auch die additive Fertigung. Die additive Fertigung ist zwar per se weniger abfallintensiv als subtraktive Verfahren. Ich gehe aber davon aus, dass Strategien entwickelt werden müssen, die eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen. Hierzu gehören Strategien für die Wiederverwertbarkeit moderner Werkstoffe, für die Verlagerung der Fertigung hin zum Kunden (Verringerung des Transports), für den Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Fertigungsmethoden, für die On-Demand-Produktion sowie andere Methoden zur Effizienzsteigerung.
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